Fragen und Antworten2023-11-28T15:46:18+01:00

Fragen und Antworten zum Herkunfts-kennzeichen Deutschland

Die wichtigsten und oft gestellten Fragen haben wir Ihnen hier in unserem Fragen und Antworten – FAQ-Katalog zusammengefasst. Dieser wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. Sollte Ihre Frage nicht dabei sein, kontaktieren Sie uns gern!

Wofür steht das Herkunftskennzeichen Deutschland?2024-04-19T10:20:59+02:00

Das Herkunftskennzeichen Deutschland steht für Produkte aus nachweislicher deutscher Erzeugung und Verarbeitung. Hierzu wurden für die Produktgruppen Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch, Eier, Obst u. Gemüse sowie Milch klare Anforderungen an die Herkunftsereignisse definiert. Nur wenn Produkte alle Anforderungen erfüllen, dürfen sie mit dem Herkunftskennzeichen versehen werden. Näheres regelt die Branchenvereinbarung zum Herkunftskennzeichen Deutschland.

Wer hat das Herkunftskennzeichen initiiert?2024-04-19T10:22:47+02:00

Das Herkunftskennzeichen Deutschland ist eine Initiative der Zentrale Koordination Handel Landwirtschaft e.V.

Hier haben sich die Beteiligten der Lebensmittelkette – vom Landwirt bis zum Lebensmittelhandel – zum Ziel gesetzt die Wertschöpfung von landwirtschaftlichen Produkten nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört auch die Entwicklung eines einheitlichen Zeichens für Produkte aus nachweislicher deutscher Erzeugung und Verarbeitung. Dieses Zeichen soll die Wahrnehmung heimischer Erzeugnisse bei Verbrauchern und Verbraucherinnen fördern und so zu einer nachhaltigen Wertschätzung der Produkte beim Verbraucher und zur Existenzsicherung deutscher Landwirte beitragen.

Wer darf das Herkunftskennzeichen Deutschland nutzen?2024-04-19T10:23:30+02:00

Das Herkunftskennzeichen Deutschland können alle Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels, die Lebensmittelhersteller und auch Großverbraucher und Unternehmen der Gemeinschaftsverpflegung nutzen. Organisationen entlang der Erzeugungs- und Herstellungskette, die selbst keine Lebensmittel herstellen oder vermarkten, dürfen das Zeichen ebenfalls nutzen, um seinen Bekanntheitsgrad zu fördern.

Ab wann wird das Herkunftskennzeichen im Handel sichtbar sein, wann ist mit ersten gekennzeichneten Artikeln zu rechnen?2024-11-07T15:03:54+01:00

Die Branchenvereinbarung ist seit Anfang Januar 2024 in Kraft. Seit April 2024 können Lebensmittelunternehmen – Handel und Hersteller – eine Zeichennutzungsvereinbarung mit der ZKHL abschließen, um das Zeichen auf Ihren Produkten zu nutzen. Die Unternehmen befinden sich derzeit noch in der Umstellungsphase und werden sukzessiv Ihre Verpackungen mit dem neuen Herkunftskennzeichen Deutschland umgestalten.

Erste Produkte sind seit dem Frühsommer 2024 im Lebensmitteleinzelhandel verfügbar und die Sortimente werden nach und nach weiter umgestellt. Im September begann die offizielle Markteinführung und das Zeichen wird seitdem aktiv von allen Zeichennutzern beworben.

Für viele Produkte gibt es bereits gesetzlich vorgeschriebene Herkunftskennzeichnungen. Wie passt das mit dem Herkunftskennzeichen Deutschland zusammen?2023-11-28T15:16:11+01:00

Sehr gut! Das Herkunftskennzeichen Deutschland ist deutlich prägnanter und einfacher zu lesen als die obligatorischen Herkunftsangaben, die je nach Produkt vergleichbare Aussagen, aber auch deutlich weniger Informationen als das Herkunftskennzeichen Deutschland beinhalten können. Dies ist z.B. bei Schweine- und Geflügelfleisch der Fall. Hier geht das freiwillige Herkunftskennzeichen deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus.

Wer kontrolliert das Herkunftskennzeichen Deutschland?2024-11-07T14:59:48+01:00

Die Nutzer des Herkunftskennzeichen Deutschland verpflichten sich einer regelmäßigen unabhängigen Prüfung durch bewährte und im Markt etablierte Prüfsysteme wie QS, ORGAINVENT, IFS u.a. Mit diesen Prüfsystemen hat ZKHL eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, welche die jeweiligen Prüfungsverfahren um eine gezielte Prüfung des Herkunftskennzeichens Deutschland erweitert. So werden bewährte Strukturen genutzt und Synergien geschaffen. ZKHL hat dazu mit den etablierten Prüfsystemen eine eigene Prüfsystematik entwickelt.

Es finden regelmäßige Kontrollen des Herkunftskennzeichens im Rahmen der kooperierenden Prüfsysteme statt.

Ist die Nutzung des Herkunftskennzeichens Deutschland Pflicht?2024-11-07T14:58:23+01:00

Nein, die Branchenvereinbarung zum Herkunftskennzeichen Deutschland hält eindeutig fest, dass die Nutzung des Zeichens freiwillig ist. Angesichts der Vielfalt bisheriger Herkunftskennzeichen im Markt besteht jedoch ein großes Interesse an der Nutzung eines einheitlichen Zeichens, welches einen hohen Bekanntheitsgrad erzielen und Verbrauchern und Verbraucherinnen verlässliche Informationen über die heimische Herkunft seiner Produkte geben soll.

Werden Produkte mit dem Herkunftskennzeichen Deutschland teurer?2023-11-28T15:40:19+01:00

Der Preis für Lebensmittel unterliegt vielen Einflussfaktoren im Markt. Produkte mit dem Herkunftskennzeichen Deutschland stehen mit vielen anderen Produkten aus anderen Ländern im Wettbewerb um die Gunst von Verbrauchern und Verbraucherinnen. Diese schätzen die Angebotsvielfalt und sind dabei bekanntermaßen sehr preisbewusst. Deutliche preisliche Differenzierungen sind daher nicht zu erwarten. Vielmehr soll die bewusste Entscheidung für Lebensmittel aus heimischer Produktion durch die bessere Sichtbarkeit im Wettbewerb gefördert werden.

Erhält der Landwirt mehr Geld, wenn er Lebensmittel erzeugt, die das Herkunftskennzeichen Deutschland tragen dürfen?2024-04-19T10:23:52+02:00

Das Herkunftskennzeichen Deutschland beinhaltet keinerlei Prämien oder garantierte Zuschläge wie z.B. Tierwohl-Systeme. Der „Mehrwert“ des Herkunftskennzeichens für die Erzeuger entsteht dadurch, dass gekennzeichnete Lebensmittel eine nachhaltige Wertschätzung bei Verbrauchern und Verbraucherinnen erfahren und die heimische Erzeugung auf diesem Weg gestärkt und in ihrer Existenz gesichert wird.

Warum noch ein neues Label?2024-02-07T12:07:12+01:00

Ein wesentlicher Beweggrund für die Handelsunternehmen, sich für ein einheitliches Herkunftskennzeichen zu engagieren, war ein gemeinsames Zeichen für Produkte mit deutscher Herkunft zu entwickeln. Anstelle unterschiedlicher, nur schwer vergleichbarer Herkunftskennzeichen einzelner Handelsketten bündeln wir die Kräfte unter einem einheitlichen Herkunftskennzeichen mit abgestimmten Kriterien. Das neue Zeichen sollte eine deutlich stärkere Marktdurchdringung und Wahrnehmung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern erfahren. Somit kommen wir auch dem Wunsch der Verbraucher nach, auf einem Blick Produkte mit deutscher Herkunft erkennen zu können.

Welche Voraussetzungen muss ein Produkt erfüllen, damit es das Siegel tragen darf?2024-11-07T14:56:38+01:00

Grundsätzlich müssen alle  Erzeugungs-, Verarbeitungs- und Verpackungsschritte vollumfänglich in Deutschland erfolgt sein.

Aktuell können

  • Fleisch und Fleischwaren (frisches, unverarbeitetes Fleisch und Hackfleisch) der Tierarten Rind und Kalb sowie Schwein und Geflügel
    • Frisches Fleisch (mit und ohne Knochen)
    • Fleischzubereitungen
    • Fleischerzeugnisse (keine Wurstwaren!)
    • genießbare Schlachtnebenprodukte
  • Frisches Obst, Gemüse und Kartoffeln sowie Pilze
    • Frische, ganze Frucht bzw. Pflanze (bei Kräutern)
    • Fresh-Cut
  • frische Eier
    • Frische Schaleneier vom Huhn
    • gekochte und/oder gefärbte Schaleneier
  • Molkereiprodukte Trinkmilch, Joghurt pur Quark pur, und ggf. für weitere Erzeugnisse

mit dem Herkunftskennzeichen Deutschland ausgelobt werden.

Die genauen Voraussetzungen hinsichtlich der Herkunftsereignisse sind im Anhang der Branchenvereinbarung für jede Produktgruppe definiert und auf der Seite die Kriterien einsehbar . Für Schweinefleisch heißt dies z.B. Geburt (Ferkelerzeugung mit Haltung der Sauen), Aufzucht und Mast, Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung und Verpackung in Deutschland. Hier gilt künftig also der 5xD-Standard.

Wie funktioniert die Zeichenvergabe?2024-11-07T14:55:27+01:00

Die Zeichenvergabe an Lebensmittelunternehmen, also Lebensmittelhändler und -hersteller, erfolgt über eine Zeichennutzungsvereinbarung mit der ZKHL als Zeichengeber. Interessierte Unternehmen können sich über unsere Onlineregistrierung für die Zeichennutzung anmelden und erhalten im Nachgang die Vertragsunterlagen.

Für die Zeichennutzung erhebt die ZKHL eine jährliche Lizenzgebühr, abhängig davon ob das Zeichen im Auftrag für Handelsmarken oder auf den eigenen Unternehmensmarken genutzt wird. Details dazu sind in der Gebührenordnung geregelt.

Die genauen Vorschriften bezüglich der Zeichenverwendung werden durch einen Styleguide, also ein Benutzerhandbuch geregelt, welches Größe, Farben, Positionierung u.a. Details im Sinne einer einheitlichen und gut sichtbaren Zeichenverwendung regelt. Unsere veröffentlichten Dokumente sind hier einsehbar.

Für die Kontrolle der korrekten Zeichenverwendung muss der Zeichennutzer über die etablierten Prüfsysteme an der Zusatzprüfung „Herkunftskennzeichen Deutschland“ teilnehmen.

Was droht bei Verstößen?2024-10-30T16:13:39+01:00

Verstöße gegen die Zeichenkriterien oder die Vorgaben zur Zeichenverwendung , die im Rahmen der regelmäßigen Kontrollen auffallen, werden an die ZKHL gemeldet. Im Fall von schwerwiegenden systematischen Verstößen greift ein Sanktionsverfahren ähnlich wie bei den bekannten Prüfsystemen.

Was passiert mit dem Zeichen, wenn ein gesetzliches Herkunftskennzeichen kommt?2024-10-30T16:12:56+01:00

Die Ausweitung der gesetzlichen Herkunftskennzeichnung v.a. bei unverpacktem Fleisch und Fleischwaren in Bedienungstheken, sieht nur eine begrenzte Herkunftsinformation und klarschriftliche Einzelangaben vor. Unsere Herkunftskennzeichen Deutschland ist deutlich prägnanter und geht deutlich über die derzeitigen gesetzlichen Pflichtangaben hinaus. Wir sehen das Herkunftskennzeichen Deutschland als ein deutlich besser zu erkennendes Zeichen, das auf einer breiteren Produktpalette zu finden sein wird.

Ist das Zeichen eine Absatzförderung?2024-02-07T14:20:15+01:00

Wir führen weder eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Absatzförderung à la CMA ein, noch diskriminieren wir Produkte anderer Herkünfte. Im Gegenteil: das Herkunftskennzeichen ist ein freiwilliges Zeichen und steht allen Unternehmen offen, deren Produkte die definierten Kriterien erfüllen.

Kann das Zeichen auch mit anderen Siegeln genutzt werden?2024-10-30T16:12:10+01:00

Die Verwendung mit weiteren Zeichen ist problemlos möglich und wird seitens ZKHL nicht eingeschränkt.

Für die Platzierung auf der Verpackung müssen die Vorgaben des Styleguides Herkunftskennzeichen Deutschland beachtet werden.

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